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Newsletter 2018/2

                                                                                                   Freinsheim, den 23.07.2018

Liebe Freunde und Förderer des Schulhilfswerks,
sehr geehrte Damen und Herren!

In den Briefen aus Afrika, die uns das Jahr über erreichen, finden sich mitunter erstaunliche Sätze. Sätze, die scheinbar mühelos Gedanken miteinander verbinden und Grenzen überschreiten. „Wir sind Schüler Christi auf dem Marktplatz, geben Antworten auf seinen Auftrag, den Armen zu helfen“, schreibt da Bischof Emeritus Henry A. Ssentongo aus dem Bistum Moroto in Uganda und verweist auf das Matthäus-Evangelium: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Und einen Satz später zitiert er Mahatma Gandhis Gedanken, dass wir, wenn wir Frieden in die Welt bringen wollten, mit den Kindern beginnen müssen.

Ein Gedankengang, der nicht nur zutiefst christlich ist, sondern auch von unbestreitbarer Logik. Ein Gedankengang auch, der vor nunmehr 55 Jahren zur Gründung des Schulhilfswerks für Afrika führte und der bis heute unser Handeln prägt. Weshalb wir auch ein Herz für das Anliegen haben, das Bischof Henry mit seinem Brief an uns heranträgt. Es geht um den Bau von vier Klassenräumen an der St. Peter’s Primary School in der Region Karamoja – Eastern Mbale, einer weit von den städtischen Zentren entfernten, ländlichen Gegend. Unterentwicklung und Armut sind für die Menschen dort alltäglich und die bestehende Schule kann das Bedürfnis der Familien nicht stillen, ihren Kindern wenigstens ein Minimum an Bildung zukommen zu lassen.

Eines von 3 Klassenzimmern in der St. Peter’s Primary School

Hier will die Diözese mit einem speziellen Programm den Nutzen gemeinschaftlichen Lernens und Heranwachsens vermitteln. „Wir wollen die Kinder dazu ermutigen, in pastoralen Gemeinschaften zu leben und dort den Zugang zur Grundschule zu haben“, schreibt Bischof Henry. „Damit sollen sie auch Wertschätzung für Bildung vermittelt bekommen – gerade weil sie im Konflikt steht zu einem frühestmöglichen Einsatz ihrer Arbeitskraft in der Landwirtschaft.

Teile der Gebäude werden in Eigenleistung renoviert.

Gegenwärtig besuchen 625 Kinder St. Peter’s Primary, drei Fünftel davon Jungen, zwei Fünftel Mädchen. Nur für 265 von ihnen stehen feste Gebäude zum Unterrichten zur Verfügung, alle anderen halten ihre Schulstunden im Freien ab, bestenfalls im Schatten einiger Bäume. Um diesem Zustand ein Ende zu setzen und um den Schulbesuch wenigstens in Karamoja zum Standard zu machen, bittet Bischof Henry um einen Baukostenzuschuss von 14.000 Euro. Schon jetzt sind Eltern und Nachbarn dabei, mit eigenen Mitteln und Kräften die Vorarbeiten zu leisten. Der Vorstand hat in seiner jüngsten Sitzung das Projekt grundsätzlich befürwortet und bittet Sie nun um Ihre Unterstützung.

Während in St. Peter’s also die Grundlagen am Anfang einer „Schullaufbahn“ geschaffen werden, geht es am Institut Supérieur Technique de Boma im Kongo darum, eine Brücke vom Schulabschluss ins Berufsleben zu bauen. Das Institut, das seit 1980 von der Diözese Boma betrieben wird, entspricht etwa einer deutschen Fachhochschule. Gegenwärtig studieren dort rund 500 junge Menschen in den vier Fachrichtungen Lebensmitteltechnologie, Medizinische Labortechnik, Krankenpflege sowie Informatik und Finanzverwaltung. Wie uns der Rektor der Fachhochschule, Prof. Dr. César Ndele Tsumbu, berichtet, ist eine zweite Zielsetzung des Instituts jene, dass Absolventen der Studiengänge Lebensmittel, Labortechnik und Krankenpflege ihre Kenntnisse vor allem in der Region zum Tragen bringen, in der sie heute schon zuhause sind – und damit dazu beizutragen, dass das Leben dort für alle Bewohner besser wird.

Renovierungsarbeiten, um mehr Studenten einen Studienplatz zu ermöglichen.

Um dies dauerhaft sicherzustellen, geht es nun darum, die weitgehend in Ruinen stehenden Räume des Instituts – es handelt sich um eine ehemalige Geflügelfarm! – in einen haltbaren Zustand zu versetzen, um die Kapazitäten für weitere, dringend benötigte Studienplätze zu schaffen. Professor Tsumbu, der selbst unter anderem in Fulda, Gießen und Bonn studiert hat, schreibt: „Unsere Chancen und Opportunitäten sind immens, aber immens sind auch unsere Schwierigkeiten und Probleme… Die Restaurierung und der Umbau eines Gebäudes erweitert unsere Aufnahmekapazität, dient der Förderung der studierenden Jugend und der Zukunft der Diözese, der Region und des Landes.“

Der Betrag, den die Fachhochschule als Zuschuss benötigt, beläuft sich auf knapp 11.000 Euro. Damit wird die lokale Beteiligung von 5.000 Euro werthaltig gemacht. Eine Investition, die sich aus Sicht des SHA-Vorstands nachhaltig bezahlt machen wird – weshalb wir auch bei diesem Projekt um Ihre Unterstützung bitten.

Zum Abschluss möchten wir, wie schon mehrfach in der Vergangenheit, auf einen Faktor aufmerksam machen, der es uns erlaubt, auch mit verhältnismäßig geringen Mitteln große Wirkung zu erzielen: die Stabilität unserer Währung. Mag in den Ländern Afrikas die Inflation auch noch so dahin galoppieren, so bleiben dem Wechselkurs nach unsere Fördermittel doch weiterhin sehr effizient. Dass wir damit auch einen Beitrag leisten können, jungen Menschen eine solide Zukunftsperspektive zu verschaffen – das sind Zinsen, die sich derzeit mit keiner anderen Anlage erzielen lassen.

Wir bedanken uns sehr für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen fröhliche und sonnige Sommermonate. Herzlichen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Peter Gierlich, 1. Vorsitzender

In eigener Sache:

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