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Newsletter 2024/3

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde und Förderer des Schulhilfswerks!

„Die Bevölkerung von Miheta hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, vor allem mit dem Fehlen grundlegender Infrastrukturen wie Elektrizität und sauberem Trinkwasser. Um sich mit Wasser zu versorgen, müssen die Schüler und die gesamte Bevölkerung von Miheta zwei bis drei Kilometer zurücklegen, um kleine Mengen Wasser in Kanistern aus Waldbächen zu holen. Diese sind aber größtenteils durch Regenwasser verschmutzt und das ist die Ursache für endemische und andere Krankheiten, die die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen und sogar zum Tod, allen voran Kindersterblichkeit, führen. Um das Problem des Wassermangels in der Umgebung und vor allem für die Kinder zu lösen, planen wir daher die Trinkwasserversorgung durch den Bau eines großen Wasserreservoirs zu bewerkstelligen. Auf diese Weise können wir der Bevölkerung, insbesondere den Schülern und Lehrern helfen, sauberes Trinkwasser zu bekommen.“

So steht es in einem Brief, der uns unlängst aus der Diözese Kikwit im Kongo erreichte – einer Region, in der das Schulhilfswerk über lange Zeit immer wieder Projekte gefördert hat – von neuen Dächern auf Schulgebäuden über Schlafräume und Lehrmaterial bis zu Bänken für Klassenzimmer. Wir haben die Erfolge unserer Arbeit reifen sehen und sind uns angesichts von Briefen wie den vorherigen bewusst, dass die Arbeit nicht ausgehen wird. Wir sind uns ebenfalls bewusst, dass neben unserem Beitrag zu den klassischen Aufgaben von Schule und Unterricht auch Probleme mit der Infrastruktur unsere Aufmerksamkeit erfordern. Denn das Gelingen des einen ist vom Funktionieren des anderen abhängig.

Daher erlauben wir uns, Ihnen die Bitte ans Herz zu legen und es dem SHA zu ermöglichen, der Ecole Primaire Kikondji im kongolesischem Miheta finanziell zur Seite zu stehen und dem Wassermangel dort abzuhelfen: „Angesichts unserer begrenzten Mittel wenden wir uns an Sie und bitten um Unterstützung, welche uns helfen würde, dieses Projekt zum Wohle unserer Bevölkerung und insbesondere unserer Schüler in Miheta zu verwirklichen. Wir hoffen weiter auf Ihre humanitäre Einstellung, Ihre Großzügigkeit und Ihr Wohlwollen, so wie wir es bereits in den vergangenen Jahren erfahren haben.“

Apropos Infrastruktur: In der Diözese Nebbi in Uganda, besteht inzwischen im achten Jahr die Maria Goretti Girls Secondary School. Bistum, Schule und Lehrkräfte haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Bildungsdefizit bei Mädchen auszugleichen und somit deren Chancen zu erhöhen, selbst einen Beruf zu ergreifen – und auch um ihnen dadurch ein Leben in Würde innerhalb einer armen Gesellschaft zu ermöglichen. Das gelingt, wie wir aus regelmäßiger Korrespondenz wissen, recht gut; die Zahl der Schülerinnen hat sich mittlerweile auf fast 200 verdreifacht.

Doch auch hier ist das Bessere dem Guten überlegen. Kurzum: Die Schule braucht Laptops für den Unterricht, um das Wissen der Welt besser anzapfen zu können. Und auch um beim wachsenden Bedarf nach spezifischem Wissen für ein zunehmend digitales Umfeld auf dem Laufenden zu sein. Dazu wird an der Schule ein eigener Kurs aufgesetzt, der sich mit „Information and Communication Technology“ (ICT) befasst.

Wir sind der Meinung, daß Wissensdurst ebenso eine Antwort braucht wie Wasserknappheit. Die Bitte um Unterstützung betrifft also den Kauf von 20 Laptops, damit in einer Unterrichts-Klasse von 45 (!) sich immer zwei Mädchen ein Gerät teilen können, um Lektionen aufzurufen, Fragen zu recherchieren oder Aufgaben zu lösen. Die Schule wird das Projekt umfassend begleiten und dokumentieren – und wir sind gespannt auf die Ergebnisse, die wir in einem künftigen Brief mit Ihnen teilen werden.

Das dritte Projekt, das wir Ihnen vorstellen, kommt ebenfalls aus Uganda. Die Anfrage der St. Mary Assumpta Oleba Nursery and Primary School, angesiedelt in der Diözese Arua, führt uns zu einer klassischen Aufgabe des SHA, wie wir sie im Lauf unserer 61jährigen Geschichte unzählige Male angenommen haben. Die Schule befindet sich noch im Aufbau und verfügt nicht über die nötigen Mittel, vernünftige Klassenräume zu errichten. Bei den derzeit genutzten Räumen handelt es sich um provisorische Strukturen, die sich in einem desolaten Zustand befinden, was natürlich die Erfüllung des Auftrags und der Ziele der Schule stark behindert.

Pater Edgar Mugizi, Kaplan und verantwortlicher Direktor, möchte drei Klassenräume bauen und ausstatten, um den Schülern der St. Mary Assumpta Nursery and Primary School eine bessere Bildungseinrichtung und ein besseres Umfeld zu bieten. Und er will damit auch Peter Gierlich, unserem früheren, verstorbenen Vorsitzenden, für seinen großen Beitrag zur Unterstützung der Bildung durch den Bau von Schuleinrichtungen in Afrika gedenken.

Pater Edgar schreibt uns: „Wir bemühen uns, die oben genannten Probleme zu beheben, um ein förderliches Lernumfeld für bessere Leistungen der Schüler zu schaffen. Für die Gemeinschaft, die überwiegend aus Bauern besteht, ist es jedoch äußerst schwierig, die Schulgebühr pro Schuljahr zu zahlen. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass die geringen Abgaben, die gezahlt werden, nicht ausreichen, um Investitionsprojekte zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund legen wir Ihrer Organisation diesen Projektvorschlag zur Finanzierung vor, damit wir bessere Klassenzimmer bauen können, um den Lernenden ein gesundes Lernumfeld zu bieten.“

Und nun noch Anmerkungen in eigener Sache.

Nach 38 Jahren aktiven Wirkens in der Arbeit des Schulhilfswerks hat Waltraud Brohl ihr Amt als Schatzmeisterin niedergelegt. Der Begriff „aus Altersgründen“ mag dem Augenschein nach zutreffen, die Wirklichkeit trifft er nicht. Denn andere hätten diesen Grund schon viel, viel früher geltend gemacht. Die Überweisungen nach Afrika, die Verwaltung des Kontos, der Versand der Spendenquittungen an Sie: Mit großer Aufmerksamkeit und Liebe zu unserer Aufgabe war Waltraud Brohl zuerst als Rechnungsprüferin, dann als Schatzmeisterin dabei. Sie war stets die erste, die „Bescheid wusste“. Ihre Cent-genauen Berichte zur Kassenlage waren bei jeder Sitzung die mit Spannung erwartete Botschaft, in welchem Umfang wir für die nächste Zeit Projekte in Afrika unterstützen können.

Wir danken ihr von Herzen für die Zeit und Kraft, die sie diesem Ehrenamt hat zukommen lassen und wünschen ihr Gottes Segen für all die Jahre, die noch folgen werden.

Zu ihrer Nachfolgerin wurde Andrea Hauenstein gewählt, der wir gutes Gelingen bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe wünschen.

Nach dem krankheitsbedingten Tod unseres bisherigen 2. Vorsitzenden Siegfried Stindl waren Neuwahlen für den Vorstand notwendig geworden. Bei einer außerordentlichen Mitglieder- versammlung wurde im November Ulrich Pfaffenberger einstimmig zum neuen 2. Vorsitzenden gewählt. Er ist seit mehr als 30 Jahren Mitglied im SHA, dessen Briefe und Medien die Handschrift des gelernten Tageszeitungsjournalisten tragen.

Liebe Leserin, lieber Leser dieser Zeilen: Am Ende eines bewegten Jahres sagen wir Ihnen ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihre Treue und Verbundenheit zum Schulhilfswerk für Afrika. Was wir bisher erreichen konnten und wo unsere Hilfe in der Zukunft gefragt ist; ohne Sie bliebe das alles nur Stückwerk. Wir wünschen Ihnen für die verbleibenden Adventstage die innere Ruhe, für die Weihnachtszeit ein fröhliches Herz und für das neue Jahr alles Gute. Bleiben Sie uns gewogen!

Mit besinnlichen Adventsgrüßen,

Anne Gierlich

1. Vorsitzende