Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Förderer des Schulhilfswerks!
Herzlichen Dank, dass Sie unseren vorigen Brief so aufmerksam gelesen haben, den wir zu Ostern versandt hatten. Darin hatten wir von einem Projekt in Uganda berichtet. In der St. John Kabandole Primary School in Kiyinda-Mityna sollen zwei neue Klassenräume entstehen, um dem dringenden Bedarf nachzukommen, der dort herrscht. Sie haben sich dieses Anliegens angenommen und dafür gespendet, sodass wir zusammen mit schon vorhandenen Mitteln die Förderung haben anstoßen können. Vergelt’s Gott dafür!
Wir wollen daher auch einen Brief mit Ihnen teilen, der uns von Sr. Assumpta Namale erreichte. Sie koordiniert die Arbeiten an einem Projekt, das ebenfalls in Uganda angesiedelt ist. Die St. Aloysius Primary School in Fort Portal errichtet dort einen neuen Zweiklassen-Block. An den Baukosten von rund 14.000 Euro beteiligen sich die Einheimischen mit rund einem Zehntel, weitere 8.000 Euro steuern wir seitens des Schulhilfswerks bei.
Schwester Assumpta schreibt. „Unser dringend benötigtes und gewünschtes Mehrzweckgebäude mit zwei Klassenzimmern hat in einer sehr kritischen Phase Unterstützung vom SHA erhalten. Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass dieses Projekt realisiert werden konnte. Damit erfüllt sich der Ausspruch des Apostels: Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Wir ergänzen das um das Gebot der Nächstenliebe, nach wie vor das Fundament christlichen Miteinanders und Wegweiser jeder gebenden Hand. Die Schwester macht außerdem auf einen Umstand aufmerksam, der das Schulhilfswerk seit seiner Gründung von 60 Jahren trägt: Gegenseitiges Vertrauen und die Weitergabe wichtiger Informationen: „Wir sind auch Pater Joseph Busuulwa von der Hope Community Development Agency dankbar, der uns Ihre Adresse gegeben hat, damit wir die von unserer Elternvereinigung vor Ort aufgebrachten Mittel ergänzen können, um dieses Projekt rechtzeitig zu realisieren.“ Für eine kleinere, allein auf ehrenamtliche Arbeit angewiesene Organisation wie das SHA ist ein solcher Zugang zu zuverlässigen Ansprechpartnern vor Ort sehr wertvoll. Sie sind unsere Augen und Ohren, mit deren Hilfe wir uns ein Bild davon machen können, wo Hilfe benötigt wird – und ob sie dort ankommt, wo wir auch in Ihrem Namen aktiv werden.
Die Nachrichten aus Port Royal jedenfalls stimmen sehr zuversichtlich. Zusammen mit einer Reihe von Fotos zum Fortgang des Projekts schreibt Schwester Assumpta: „Vorübergehend waren die Bauarbeiten aufgrund fehlender Mittel über 3 Monate ins Stocken geraten. Mit Ihrer immensen finanziellen Unterstützung in Höhe von 8.000 Euro können wir dieses Projekt in nur drei Monaten fertigstellen und es wird von den Schülern in diesem Jahr genutzt werden. Bitte erwarten Sie unseren abschließenden Bericht über die Projektdurchführung mit weiteren Fotos vom Projektabschluss vor Ende Oktober 2023. Nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung. Gemeinsam heilen wir die verletzte Welt, insbesondere diejenigen, die am Rande der Gesellschaft stehen.“ Selbstverständlich werden wir Sie über Fortgang und Abschluss der Arbeiten informieren – auch auf unserem Internetauftritt unter www.schulhilfswerk.de.
In der Zeit, die seither vergangen ist, haben uns neue Anfragen erreicht. Sie umfassen Schulbänke und Lehrmaterial ebenso wie Neubauten und Renovierungsarbeiten. Wie immer gehen sie vom Volumen her deutlich über das Machbare hinaus. Über das weitere Vorgehen hat der Vorstand des Schulhilfswerks in seiner jüngsten Sitzung ausführlich beratschlagt. Es fällt uns dabei nicht leicht, Prioritäten zu setzen und Projekte auf die Warteliste zu setzen. Aber wir vertrauen dabei stets auf Gottes Hilfe und das Engagement unser Fördermitglieder und Spender. Wichtig ist uns dabei stets, Ihnen ausführliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die Ihnen Hintergründe transparent und die handelnden Personen sichtbar machen.
Wir haben für diesen Brief als Beispiel ein Projekt ausgewählt, das uns besonders sinnhaft und unterstützenswert erscheint. Nicht zuletzt, weil es einen Umstand betrifft, der immer häufiger Schulen in Afrika vor existenzielle Fragen stellt: die Wasserversorgung. Wir haben bereits in der Vergangenheit mehrmals solche Anfragen erhalten und sie nach Möglichkeit unterstützt.
Diesmal schreibt uns Pater Charles Ohuro, ein Priester der katholischen Diözese Nebbi in Uganda, der als Schulleiter an der Panyango Secondary School arbeitet. Die Panyango Secondary School befindet sich in einem abgelegenen Teil der Diözese und soll Kindern im ländlichen Raum eine Ausbildung ermöglichen. Die Schule hat insgesamt 779 Schüler, sowohl Jungen als auch Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren.
„Wir haben ein sehr großes Problem mit Wasser“, berichtet Pater Charles. „Wir wenden uns an Sie, um Sie zu fragen, ob Sie uns mit Geldmitteln helfen können, um ein Bohrloch zu schaffen, damit wir eine sichere Wasserquelle zum Trinken, Kochen, Waschen und für andere Zwecke haben.“ Bisher hat die Schule nur einen Ausweg aus der Situation gekannt: „Im Moment leiden wir sehr darunter, dass wir gezwungen sind, Fahrzeuge zu mieten, um Wasser für die Schüler zu holen, was sehr teuer ist. Manchmal schicken wir die Schüler zum Wasserholen in die nahegelegenen Sümpfe, die sie sich mit den Dorfbewohnern teilen. Die am meisten betroffene Gruppe sind die Mädchen, die viel Wasser brauchen. Der Bau eines Bohrlochs in der Schule würde uns sehr helfen.“
Pater Charles hat dieses Problem zunächst mit seinem Bischof besprochen. Dieser, seit vielen Jahren und Projekten mit dem Schulhilfswerk vertraut, empfahl dem Schulleiter, zunächst bei uns anzufragen, ob wir ein solches Projekt finanzieren können. Einmal mehr also die Wirkung überzeugender Arbeit und Hilfestellung über Jahrzehnte und viele tausend Kilometer hinweg, die sich als Grundlage unseres „Gewusst wo, gewusst wie, gewusst für wen“ bewiesen hat.
In diesem Sinne fühlen wir uns sowohl unseren Partnern in Afrika als auch unseren Freunden hierzulande verbunden. Vielen Dank, dass wir Sie dazu zählen dürfen!
Wir wünschen Ihnen einen erfüllten und friedlichen Sommer, Zeit für sich und die Welt um Sie herum – und die Freiheit, auch einmal nur den Wolken am Himmel Ihre Gedanken mit auf den Weg zu geben. Für Ihre Verbundenheit sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft.
Mit herzlichen Grüßen,
Anne Gierlich, 1. Vorsitzende
P.S.: Wir werden unser 60jähriges Bestehen nicht groß feiern. Jeder Euro, der in einer afrikanischen Schule seine Wirkung tut, ist „Fest“ genug. Wir werden allerdings zu Erntedank einen Gottesdienst feiern, der genau dies sagen soll: Danke für die reiche Ernte unserer Arbeit. Wenn Sie an diesem Tag an das Schulhilfswerk denken und mit-danken, sind wir uns besonders verbunden.